Relative Strength Index (RSI)

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Der Relative Strength Index (RSI) ist ein weit verbreiteter technischer Indikator, der in der Finanzanalyse verwendet wird, um die Stärke und Schwäche eines Marktes zu messen. Der RSI bewegt sich in einem Bereich von 0 bis 100 und wird normalerweise auf einem Chart unterhalb des Preisdiagramms angezeigt. Er basiert auf der Berechnung der durchschnittlichen Gewinne und Verluste über einen festgelegten Zeitraum und wird oft für die Identifikation von überkauften oder überverkauften Bedingungen und potenziellen Trendumkehrungen verwendet.

Berechnung des RSI:

  1. Berechnen Sie den durchschnittlichen Gewinn (AG) und den durchschnittlichen Verlust (AV) über einen festgelegten Zeitraum (normalerweise 14 Perioden). AG = (Summe der Gewinne in den letzten 14 Perioden) / 14
    AV = (Summe der Verluste in den letzten 14 Perioden) / 14
  2. Berechnen Sie den RS (Relative Strength), indem Sie AG durch AV teilen: RS = AG / AV
  3. Berechnen Sie den RSI, indem Sie die folgende Formel verwenden: RSI = 100 – (100 / (1 + RS))

Vorteile des Relative Strength Index (RSI):

  1. Messung der Marktkraft: Der RSI misst die Stärke eines Marktes und hilft, überkaufte und überverkaufte Bedingungen zu identifizieren. Werte über 70 gelten oft als überkauft, während Werte unter 30 als überverkauft gelten.
  2. Divergenz: RSI-Divergenzen, bei denen der RSI und der Preis in entgegengesetzte Richtungen zeigen, können auf mögliche Trendumkehrungen hinweisen.
  3. Einfachheit: Der RSI ist einfach zu berechnen und auf Charts anzuzeigen, weshalb er bei vielen Händlern beliebt ist.

Nachteile des Relative Strength Index (RSI):

  1. Falsche Signale bei starken Trends: In starken Aufwärts- oder Abwärtstrends kann der RSI überkaufte oder überverkaufte Bedingungen anzeigen, ohne dass eine Trendumkehr bevorsteht. Dies kann zu Fehlsignalen führen.
  2. Zeitraumabhängigkeit: Die Wahl des Zeitraums für die RSI-Berechnung kann die Signalqualität beeinflussen. Ein zu kurzer Zeitraum kann zu vielen Signalen führen, während ein zu langer Zeitraum die Empfindlichkeit des RSI verringert.

Praktische Anwendung des Relative Strength Index (RSI):

Ein Beispiel für die Anwendung des RSI ist die Identifikation von überkauften und überverkauften Bedingungen und die Generierung von Kauf- und Verkaufssignalen:

  • Überkaufte Bedingungen: Wenn der RSI über 70 steigt, wird der Markt oft als überkauft betrachtet, was auf eine mögliche Trendumkehr hinweisen könnte. Dies könnte ein Verkaufssignal sein.
  • Überverkaufte Bedingungen: Wenn der RSI unter 30 fällt, wird der Markt oft als überverkauft betrachtet, was auf eine mögliche Trendumkehr hinweisen könnte. Dies könnte ein Kaufsignal sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass der RSI allein nicht ausreicht, um Handelsentscheidungen zu treffen. Er sollte zusammen mit anderen Indikatoren und einer umfassenden Marktanalyse verwendet werden. Trader können auch RSI-Divergenzen und das Verhalten des RSI im Vergleich zum Preis überprüfen, um zusätzliche Einblicke in die Marktrichtung zu erhalten.